Nach ein paar Apfel- und Kirschtaschen aus unserem Kühlschrank und einem Kaffee kam wie besprochen die Hausverwalterin. Die Übergabe war reine Formsache.

Der Flughafen war schnell erreicht und der gute treue Ford Escape war kurz darauf auch weg. Bei der Aufgabe des Gepäcks wollte wie im Jahr zuvor niemand Geld oder eine Kreditkarte für den zusätzlichen Trolley.
Der letzte Caramel Macchiato war auch irgendwann getrunken und wir passierten die endlos nervige Sicherheitsschleuse. An unserem Abfluggate war es zwar voll aber alles lief normal.
„Normal“ leider nur so lange bis die wirklich total bescheuerten Mitarbeiter von US Airways ein heilloses Chaos anrichteten.
Zuerst wurde per Lautsprecher gefragt ob jemand freiwillig auf seinen Flug verzichtet. Die Maschine ist überbucht und sie brauchen 15 (!!!!) Freiwillige. Die würden sofort ein Shuttle in ein Hotel bekommen und dann morgen den Flug antreten können. Für uns war das in gar keinem Fall eine Option. Wir hatten in Charlotte unseren Anschlussflug nach München.
Als sich nach mehrmaliger Nachfrage niemand meldete, wurden die wartenden Fluggäste einzeln direkt angesprochen. Scheinbar hatten sie dann aber zu viele die auf ihren Flug verzichten wollten und das ergab am Boardingschalter endlose Verwirrungen und wilde Diskussionen. Am Ende wusste irgendwie keiner mehr wer nun bleibt oder wer fliegt. Das war aber noch lange nicht das Ende. 👿
Wir waren schon etwa 30 Minuten über der Boardingzeit als mein Name aufgerufen wurde. Am Boardingschalter wurde mir dann mitgeteilt, dass ich meinen Platz hergeben muss. Wir hatten Sitze direkt am Notausstieg und dort sollte jetzt ein behindertes Kind mit Rollstuhl samt seinem Betreuer sitzen. Nicht, dass ich für ein behindertes Kind keinen Platz machen würde aber so weit ich informiert bin, dürfen an den Notausstiegen nur Menschen ohne körperliche Gebrechen sitzen. Die sollen im Fall der Fälle den anderen Passagieren beim Notausstieg helfen. Ein Kind im oder mit Rollstuhl ist hier sicher hinderlich. Meine Bedenken hat die völlig überforderte Frau überhaupt nicht interessiert.
Aber ok … ich wollte dann zustimmen, wenn Biggy auch versetzt wird und einen Platz neben mir bekommt. Auch das war anscheinend nicht möglich und ICH sollte doch bitte im Flugzeug bei den anderen Passagieren nachfragen ob jemand tauschen würde.
Alle weiteren Einwände und Proteste wurden komplett ignoriert und mir wurde das dann zu blöd. Und weil wir schon eine Stunde Verspätung hatten, willigte ich ein.
Als dann endlich das Boarding begann und ich mein Ticket vorlegte, ertönte immer nur ein komisches „piepen“ aus dem Scanner. Die gleiche hirnamputierte Dame die mir kurz vorher den Platz weggenommen hatte, hat irgendwo Mist gebaut. Und genau das schaffte sie dann nicht im Computer wieder gerade zu rücken. Angeblich sei der Computer abgestürzt. Sie hat mir dann mit einem ROTEN STIFT meine Sitzplatz-nummer auf mein altes Ticket gemalt.
Willkommen im Jahr 2011!!

Mit 1,5 Stunden Verspätung starteten wir Richtung Charlotte. Immerhin hatten wir dann ein wenig Glück. Neben mir saßen zwei Flugbegleiter (warum auch immer) und einer davon war sofort bereit mit Biggy den Platz zu tauschen.

Geflogene Kilometer von Fort Myers nach Charlotte: 1086,89
Der Anschlussflug mit der Lufthansa ging pünktlich los und die Landung soll ebenfalls pünktlich sein. Wir fliegen wieder in die Nacht…

Viele Grüße
Joa

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