13.08.2010, Loop Road!

Bestes Wetter heute! Keine Wolke am Himmel. Dieses Mal werden wir die sagenumwobene Loop Road in Angriff nehmen.
In vielen USA-Internetforen kann man etwas über die Strecke lesen. Sie liegt relativ gut versteckt am Highway 41 (Tamiami Trail) Zwischen Naples und Miami. Es handelt sich dabei um eine unbefestigte, ca. 40km lange Strecke durch die Everglades.
Es wird sehr empfohlen einen Offroader zu fahren.

Vor dem Frühstück habe ich zuerst nach dem Rasensprenger gesehen. Das Ding lief immer noch. Hinter dem Haus hatten sich ganze Seenlandschaften gebildet. Also schnell die Hausverwaltung angerufen und das Problem geschildert. Man werde sich darum kümmern…

Nach dem ausgiebigen Frühstück sind wir ins Auto gestiegen und zuerst Richtung Naples und Naples Beach gefahren. Einfach mal ein wenig die Stadt und die Häuser dort ansehen. Für Naples sollte man sich etwas mehr Zeit nehmen aber die hatten wir heute leider nicht. Einmal nur durchfahren wird der Stadt nicht gerecht.

Lange haben wir uns nicht in Naples und Naples Beach aufgehalten. Da es noch früher Vormittag war, beschlossen wir noch einen Abstecher nach Marco Island einzulegen. Auf der Fahrt aus Naples heraus kamen wir noch an einem echten „Brüller“ vorbei.
Bei Walgreens kann man zu seiner Grippeimpfung gleich noch ein kaltes Bier bekommen. 😀

Marco Island empfanden wir als ein mit Villen und Hotels zugepflastertes Stück Land das nicht besonders sehenswert war.

Auf dem weiteren Weg Richtung Loop Road sind wir noch nach Everglades City in den National Park abgebogen.

Dort wurden an jeder Ecke sogenannte Airboat Touren angeboten. Gereizt hätte mich das schon aber wir hatten heute ja etwas anderes vor. Wir werden uns das auf jeden Fall vormerken. Vielleicht im nächsten Urlaub.

Irgendwie habe ich es nicht geschafft die Loop Road ins TomTom zu programmieren. Es musste also wieder die gute alte Landkarte herhalten. Die nutzt einem aber nicht viel wenn man die genaue Lage des Ziels nicht kennt. Rein gefühlsmäßig konnte die Einfahrt aber nicht mehr weit sein.
Schließlich haben wir die Einfahrt dann doch noch gefunden. Die Loop Road beginnt direkt an der mittlerweile geschlossenen Monroe Station. Dort ist absolut Nichts in Sachen „Loop Road“ angeschrieben. Es gibt dort aber nur einen einzigen ungepflasterten Weg der wegführt. Das ist die Loop Road.

Direkt an der Einfahrt steht dieses Warnschild:

Anfangs sah die „Straße“ gar nicht so schlimm aus.

Ach was … plötzlich würde man die Loop Road kennen?

Wir haben den Fehler gemacht, direkt nach der Einfahrt am Gator Hook Trailhead aus dem Auto auszusteigen. Wir kamen keine 100m weit. Trotz massivem Einsatz von Mückenschutz wurden wir fast aufgefressen.

Wir sind panisch zurück ins Auto gerannt. Idiotischerweise bin ich gleich losgefahren und musste im Auto noch ein paar Mücken während der Fahrt töten. Dabei habe ich die Fahrbahn nicht mehr so richtig im Blick gehabt. Ein Schrei neben mir löste eine Notbremsung aus. Gerade noch rechtzeitig … ich hätte beinahe einen etwa 1,50m Gator überfahren. 😮
Der hatte es dann aber eilig von der Straße zu kommen. Für ein Foto hat es nicht mehr gereicht. Also Augen auf der Straße halten!

Das nächste Schild ging mir dann während der gesamten Fahrt auf der Loop Road nicht mehr aus dem Kopf. Ich habe mich immer wieder gefragt ob ich diese letzte Chance nicht besser genutzt hätte. 😀

Der Zustand der Strasse änderte sich schlagartig dramatisch. Wasserpfützen darf man das eigentlich gar nicht mehr nennen. Die Dinger waren zum Teil so tief, dass uns das dreckige Wasser manchmal von vorn über die Motorhaube lief. Ich hatte immer wieder das Bild eines tauchenden U-Boots vor Augen. 😀
Die Tiefe ist auf den Fotos gar nicht zu erkennen. Obendrein waren diese „Pfützen“ mit großen Steinen gespickt. Hier ist wirklich extrem langsames Fahren angesagt. Eine Reifenpanne wäre der Horror.

Trotzdem gab es natürlich auch einiges von der Sumpflandschaft der Everglades zu sehen. Allerdings nur aus dem Auto heraus. Raus zu den blutsaugenden Bestien wollten wir nicht mehr 😉

Ich bin kein Offroadfahrer und daher sehe ich das vielleicht übertrieben. Aber obwohl wir hier im Urlaub einen Ford Escape (Crossover, kein 4×4!) fahren, dachte ich die Kiste bricht auseinander. Die Fahrt war definitiv eine Tortur für das Auto.
Am Ende der Loop Road steht dann tatsächlich sogar ein Hinweisschild.

Außer Alligatoren haben wir noch Rehe, jede Menge verschiedene Vögel und Schmetterlinge sowie ein Gürteltier gesehen.
Während der gesamten Fahrt haben wir kein anderes Fahrzeug vor oder hinter uns gehabt. Entgegen kam uns auch nichts. Anscheinend waren wir heute die einzigen Verrückten.
Im Nachhinein betrachtet lohnt sich die Fahrt. Aber das Auto tat mir echt leid. Man sollte auf jeden Fall bedenken, dass solche Fahrten strikt im Mietvertrag verboten werden. Bei einer Panne möchte ich das der Mietwagenfirma nicht erklären müssen. 😀

Für die Rückfahrt nach Cape Coral wollten wir den direkten Weg nehmen. Unterwegs läutete dann aber das Handy. Der Bobcat Dealer war dran. Die bestellten Decals können abgeholt werden.
Irgendwo auf der Strecke wurden wir vor Panthern gewarnt. Mal was Neues …  😀
Panther Crossing

Die Sache mit den Decals hat bestens geklappt und es gab sogar ein Bobcat Basecap als Zugabe.

Gerade als wir in die Garage fuhren ging der heutige Wolkenbruch los. Aber wenigstens war der Rasensprenger repariert. 😉

Nach dem langen Tag gab es wieder leckere selbstgebaute Burger

Der gesamte Trip diesmal auf Google Earth:

Und als Zoom mit Google Maps auf die Loop Road:
Insgesamt waren es laut GPS-Logger an diesem Tag 438,75km

Viele Grüße
Joa

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