Salt Lake City in Utah, Ortszeit 02:30 Uhr… eigentlich ist bereits der 13.06. …
Wir sind mit ca. 4h Verspätung angekommen. Aber wenigstens sind wir hier. Es sah gestern Nachmittag in Chicago zeitweise so aus als ob wir diese Nacht dort verbringen würden.
Aber der Reihe nach:
Wie geplant fuhren wir um 05:30 Uhr mit unserem Mietwagen in Richtung München ab. Der Opel Vectra war für die Fahrt völlig ausreichend und wir kamen ohne Stau oder sonstige Verzögerungen am Flughafen an.

Bereits um 08:30 Uhr war der Wagen wieder in den Händen von Europcar, die Koffer waren aufgegeben und wir saßen im Terminal 2 bei einem prima Frühstück. Knapp 2 Stunden vor Abflug passierten wir die Sicherheitskontrollen und setzten uns an das entsprechende Gate.
Absolut pünktlich um 12:20 Uhr startete die Boeing 737-300 Richtung Chicago. Die Maschine hat ihre besten Tage hinter sich… Die Sitze durchgesessen, alles ramponiert, Flecken überall. Immerhin hatten wir „In-seat Entertainment“. Allerdings muss das der Prototyp aus den 80ern gewesen sein. Winzige, nicht neigbare Bildschirme und alle Filme liefen gleichzeitig an. Wenn man also feststellte, dass einem seine Wahl nicht gefiel, dann musste man warten bis die Filme alle zu Ende waren und von vorn begannen.
Obendrein musste das System während des Flugs mehrfach neu gebootet werden.
Das ganze Ding gehört ins Museum… oder besser noch auf den Schrottplatz. Vor vielleicht 15 Jahren noch eine tolle Sache. Heute eine Zumutung…

Aber ich will nicht zu sehr meckern. Wir kamen sicher und sogar 25 Minuten früher wie geplant in Chicago an.
Die Immigration war der Hammer! Obwohl wir ganz hinten im Flugzeug saßen und somit sehr spät aussteigen konnten, war die Wartehalle fast leer. Wir kamen sofort dran und hatten 15 Minuten nach der Landung die begehrten Stempel in unseren Reisepässen! Unser beiden Koffer waren auch recht schnell vom Fließband und der Zoll war nur eine rein formale Angelegenheit.
Also Koffer für die Weiterreise nach Salt Lake City wieder aufs Band gelegt und gemütlich in das entsprechende Terminal gelaufen. So schnell ging das noch nie!
Auf den Informationstafeln war unser Flug „On time“ und alles schien perfekt.

Während wir auf den Weiterflug warteten, wurde es draußen immer dunkler. Dicke schwarze Wolken zogen auf und man konnte am Horizont Blitze zucken sehen. Irgendwann war das Gewitter direkt über dem Flughafen. Selbst durch die dicken Scheiben konnte man es donnern hören. Je später es wurde umso chaotischer wurden die Flugzeiten auf den Anzeigetafeln. Bis auf unseren Flug nach Salt Lake City änderten sich ausnahmslos alle Flugzeiten. Erst als bereits unser Boarding stattfinden sollte (unsere Maschine stand bereits am Gate), wurde unser Flug zunächst 45 Minuten nach hinten verschoben. Die Dame am Schalter sagte dies so auch per Lautsprecher durch.
Zum Glück traute ich der Sache nicht… scheiße was für ein Glück!!!
Ich checkte alle paar Minuten die Anzeigetafel und merkte wie immer mehr Flüge komplett annulliert wurden. Unser Flug jedoch wurde nochmals eine ganze Stunde nach hinten verlegt. Etwa 30 Minuten vor diesem Termin waren auf der großen Anzeigetafel ca. 50 annullierte Flüge und nur noch knapp 10 die stattfinden sollten. Die Warteschlange am Customer Service Desk war geschätzte 150m lang. Die verlief eigentlich durch das komplette Terminal.
Plötzlich stand dann auch bei unserem Flug „cancelled“. Da ich damit gerechnet hatte, stand ich direkt an dem Schalter unseres Gates und habe mir die Dame dort geschnappt. Sie konnte uns dann sofort, zwar auf getrennten Sitzplätzen, auf den nächsten Flug um 20:57 Uhr umbuchen. Diese Dame hat dann noch zwei weitere Passagiere bearbeitet und dann den Schalter geschlossen. Alle anderen mussten sich in die endlos lange Warteschlange des Customer Service Desk anstellen.
Das hätte ich nicht gemacht… auf keinen Fall. Raus… Hotel nehmen… am nächsten Tag weiter.
Als unser boarding mit etwas Verspätung begann, war das eine Gewitter zwar weg aber dafür zog bereits das nächste auf. Da es schon dunkel war, konnte man die immer näher kommenden Blitze gut sehen.
Als wir dann endlich anrollten, mussten wir eine andere Startbahn nehmen weil wir sonst direkt in das Gewitter geflogen wären. Wir rollten fast 45 Minuten meiner Meinung nach planlos quer über den Flughafen bis wir endlich und tatsächlich abhoben. Wahnsinn! Wir hatten nicht mehr daran geglaubt…

Bis wir unsere Koffer und unseren Mietwagen hatten und endlich hier im Hampton Inn in Layton ankamen ist es nun wie ganz oben beschrieben 02:30 Uhr. Inklusive der Zeitverschiebung von 8 Stunden sind wir also 29 Stunden unterwegs gewesen.
Wir sind zwar völlig erschlagen aber endlos froh hier zu sein. Jetzt ist ganz dringend etwas Schlaf nötig…

Viele Grüße
Joa

P.S.: Der GPS-Logger hat aus irgendeinem Grund bei Grönland aufgehört aufzuzeichnen. Keine Ahnung warum… ist mir auch völlig egal momentan. 😀

Viele Grüße
Joa

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