Heute sollte es mindestens bis nach Natchez gehen. Ob wir dort übernachten oder weiter fahren, wollten wir vor Ort entscheiden.
Frühstück gab es nach dem Aus-checken heute bei Waffle House. Unsere Premiere bei dieser Restaurantkette. Obwohl es erst 07:30 Uhr war, war der Laden recht voll. Wir zwei hatten aber noch Platz. 😉
Pancakes, scrambled eggs, maple syrup, strawberry jam, bacon und prima Kaffee. *sabber*
Das Essen war gut und günstig. In ein Waffle House können wir gerne wieder gehen.
Wir waren noch nicht weit gefahren, als wir ein Schild zu einer Sehenswürdigkeit entdeckten. „Grand Gulf. Civil War-irgendwas“.
Ich dachte, dass wir uns das auf jeden Fall ansehen könnten und bog ab. Die Straße dorthin führte uns durch eine gott- und menschenverlassene Gegend. Aber die Straße war super! Fast wie eine Fahrt durch den Urwald. 😉
In Grand Gulf gab es außer ein paar neu aufgebauten, auf alt gemachten Häusern nicht sehr viel. Hierher verirrt sich normalerweise auch niemand. 😕
Bei Port Gibson bogen wir auf den Natchez Trace Parkway ab.
Von dieser Straße haben wir vorab im Internet gelesen. Den Reiseberichten nach sollte diese Straße richtig toll sein und zumindest ich erwartete ein klein wenig das was wir kurz zuvor auf dem Weg nach Grand Gulf erlebt hatten. Zugewachsene Straßen, wildes Gestrüpp, wilde Tiere… 
Der Natchez Trace Parkway stellte sich als gut geteerte, relativ breite Straße durch perfekt gepflegte Wälder heraus. Der Rasen neben der Straße sah beinahe wie von einem Golfplatz aus. Alle paar Kilometer gab es kleinere Trails die dem Besucher die Natur erklären. Wir kamen uns tatsächlich wie in einem großen Stadtpark vor. Das sah zwar gut aus, war aber nach ca. 30km nicht mehr zu ertragen. Deshalb verließen wir den Parkway und fuhren auf Nebenstraßen bis in die Stadt Natchez.
Wir fuhren kreuz und quer durch Natchez, konnten aber nicht wirklich einen Grund finden dort zu bleiben. Die Stadt hat einen tollen Ausblick auf den Mississippi. Mehr leider nicht…
Baton Rouge war laut dem guten alten Walmart Atlas die nächste größere Stadt. Dies sollte unser nächstes Ziel sein. TomTom hat knapp 100 Meilen oder 1,5h bis ins Stadtzentrum angegeben.
Je weiter wir nach Süden kamen, umso bewölkter wurde es. In Baton Rouge hingen dann schon richtig dicke Regenwolken über uns. An einem Starbucks stärkten wir uns und nutzen das freie WLAN für Google Earth. Es war nun schon 14:00 Uhr vorbei und wir wussten noch immer nicht wo wir heute Nacht schlafen oder wie weit wir noch fahren sollen.
Unsere „Caramel Macchiato“ waren noch nicht geleert als wir zu einer Entscheidung kamen. NEW ORLEANS! Und zwar heute noch. Einen Tag vorher wie geplant. Wir waren uns einig, dass wir genug vom Mississippi gesehen hatten. Den „gesparten“ Tag wollen wir vielleicht nutzen um an den Golf zu fahren. Mal sehen wie es kommt. Also haben wir gleich aus dem Auto heraus 2 Nächte im Hampton Inn Metairie in New Orleans gebucht. Weiter gings!
Es waren immer häufiger Werbeschilder für die Nottoway Plantation zu sehen. Da wir beide kleine Südstaatenfans sind, dachten wir dass wir dort eine wunderschöne alte Plantage mit einer Allee aus alten Bäumen vorfinden würden. Weit gefehlt!
Selten waren wir so derbe enttäuscht worden. Keine alten Bäume, auf alt getrimmte Häuser und überteuerter Ramsch made in China im angeschlossenen Shop. Wenn man das Herrenhaus besichtigen möchte wird es richtig teuer.
OK… klar… der Erhalt kostet viel Geld und die Leute möchten auch etwas daran verdienen… aber das ist wirklich richtig schlecht gemacht. Klares „BUUUH!“ unsererseits. Thema verfehlt, setzen, sechs! Touri-Nepp!
Erst nach 17:00 Uhr kamen wir am Hampton Inn Metairie an. Allerdings erwartete uns dort eine riesige Baustelle rings um das Hotel herum. Mächtiger Lärm und Staub. So hatten wir uns das nicht vorgestellt. 👿
Als wir unser Unbehagen beim checkin äußerten, wurde uns versichert dass zwischen 18:00 Uhr und 08:00 Uhr keine Bauarbeiten stattfinden. Obendrein bekamen wir ein Zimmer zur ruhigeren Rückseite des Hotels.
Wir ließen uns darauf ein und um Punkt 18:00 Uhr herrschte tatsächlich Ruhe.
Unser Abendessen gab es heute Abend bei Denny`s und nun ist Bettruhe angesagt. Morgen steht eine lange und anstrengende Stadtbesichtigung auf dem Plan.
Das dicke tropische Tief vor Florida wird immer dicker und macht uns nun Sorgen. Es zieht extrem langsam aber zielstrebig in Richtung Süd-West Florida. Die Meteorologen sind sich nur darüber einig, dass es außergewöhnlich ist.
Ich wiederhole: Hau ab! 👿
Heute sind wir insgesamt 468,76km gefahren.
Viele Grüße
Joa
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