23.06.2011, Von den Outer Banks nach Wilmington

Mit dem Sonnenaufgang standen wir heute auf.
Bis zur Fähre in Ocracoke waren es zwar nur knapp 150 km… aber wenn wir die aus irgendeinem Grund verpasst hätten, wäre es eine kleine Katastrophe gewesen. Da eine Überfahrt 24h vorher reserviert werden muss, wären wir erst morgen wieder mit der Fähre weg gekommen. Oder wir hätten zurück über das Festland fahren müssen. Das wäre aber ein nicht unerheblicher Umweg gewesen. Außerdem freuten wir uns auf die Überfahrt mit der Fähre.
(Achja: Ab heute gibt es die Bilder in 800×600 Pixel. Die 640×480 sind einfach nicht mehr zeitgemäß 😀 )

Sonnenaufgang auf den Outer Banks

Das Frühstück im Hotel war eines der allerschlechtesten das wir in allen Urlauben in den USA bis jetzt hatten. Der Frühstücksraum war ein dunkler Keller, komplett ohne Fenster. Der Kaffee war absolut ungenießbar (und da bin ich wirklich sehr belastbar). Das angebotene Gebäck war steinhart, die Waffelmaschine war total verdreckt, etc, etc.
Das hat dem schönen Hotel unsere persönliche Gesamtbewertung ordentlich verhagelt.
Wir haben unsere kaum angerührten Kaffeebecher samt unseren vollen Tellern in einem riesigen Mülleimer im Speisesaal entsorgt, haben ausgecheckt und sind Richtung Hatteras losgefahren.
Wir hatten noch Obst, Kekse, Donuts und anderes Zeugs in der Kühlbox. Das musste eben reichen. Das dumme war nur die Geschichte mit dem Kaffee. So ganz ohne Kaffee sollte ein (Urlaubs-)Tag nicht starten!

Die Fahrt nach Hatteras dauerte relativ lange. (Das Speedlimit auf den Outer Banks liegt nie höher wie 35mph)
Der Rauchgeruch war heute besonders stark. Auf den Bildern ist zu erkennen, dass der Wind heute wohl sehr ungünstig stand. In der Entfernung sieht alles wie im Nebel aus.

Die Outer Banks

Die Outer Banks

Die Outer Banks

In Hatteras legt die Fähre ab welche nach Ocracoke übersetzt. Diese läuft laut Fahrplan alle 30 Minuten aus, kostet nichts und man muss, bzw. kann hier nicht reservieren.
Wir kamen ca. um 10:15 Uhr am Fährhafen an und erschraken ein wenig … massenweise Autos die in mehreren Reihen auf die Fähre warteten. Die erste Fähre wurde gerade beladen und ich rechnete mir anhand der Anzahl der Autos aus, dass wir locker mit der übernächsten Fähre, also in einer Stunde dran kämen. 11:30 Uhr wäre absolut noch ok um die große Fähre um 13:00 Uhr von Ocracoke nach Cedar Island zu kriegen …

Fähre nach Ocracoke

Meine Hochrechnung hatte jedoch einen Fehler… Schulbusse, Krankenwagen, Feuerwehren und manche LKWs wurden selbstverständlich an den wartenden PKWs vorbei direkt auf die Fähren gelassen. Somit rutschten wir immer weiter nach hinten und es kam wie es kommen musste: Die Fähre um 11:30 Uhr wurde genau ein Auto vor uns geschlossen…
Nun wurde es eng. Die Fähre um 12:00 Uhr konnte nun zwar nicht mehr ohne uns ablegen. Aber: Die Überfahrt dauert ca. 20 Minuten und dann hat man nochmals etwa 20km bis zur großen Fähre vor sich. Obendrein wird einem geraten, 30 Minuten vor Abfahrt nach Cedar Island vor Ort zu sein. Nun brannte es aber!
Zum Glück legte die Fähre extrem pünktlich ab und unser Ford Escape stand ganz vorn auf dem Boot. So konnten wir als drittes Auto von der Fähre brettern und sofort Gummi geben.

Fähre Hatteras <=> Ocracoke

Fähre Hatteras <=> Ocracoke

Es war übrigens bestes Wetter. Was aussieht wie starke Bewölkung ist der Rauch in der Luft und die Tropfen auf dem Escape stammen von der Gischt.
Um exakt 12:22 Uhr fuhren wir von der Fähre. Und ab ging es. Tempolimits gab es jetzt keine. Fähre oder nicht Fähre!
Die beiden Autos die vor uns von der Fähre durften haben wir sofort überholt und zum Glück ist die gesamte Insel bis zur Fähre unbewohnt. Ziemlich genau 15 Minuten später waren wir an der Fähre nach Cedar Island. 15 Minuten für 20 km klingt nicht nach besonders schnell aber ein Trooper hätte hier nirgendwo stehen dürfen. Hauptsache wir waren nun rechtzeitig da.
Im Ocracoke Information Center gab es für 1 USD einen Becher Kaffee den man sich selbst aus einer Kanne einschenken konnte. Auch der ist im Müll gelandet. Heute sollte es wohl keinen Kaffee geben. 🙁
Bald begann das Verladen der Autos und der Zeitdruck war nun endlich vorbei.
Die Überfahrt nach Cedar Island dauerte knapp 2 1/2 Stunden.

Ocracoke Information Center

Welcome aboard!

Ocracoke

Ford Escape

TomTom im Wasser

Die Fähre

Anlegestelle Cedar Island

Cedar Island

Der letzte Streckenabschnitt für heute bis Wilmington sollte kein Problem mehr darstellen. … „sollte“… 😀
Der Rauch wurde weniger, dafür zogen hinter uns immer mehr dunkle Wolken auf. Und „dunkel“ war hier gleich zu setzen mit „rabenschwarz“. Und die Wolken waren schneller wie wir. Immer wieder setzten jetzt massive Wolkenbrüche ein.

Wolkenbruch

Das gute TomTom hat uns auch noch einen großen Streich gespielt. Irgendwann waren am Straßenrand immer wieder große Schilder zu sehen. „Picture ID required“ und „US Army irgendwas“. Wir haben uns weiter Nichts dabei gedacht. Irgendwo wird sicher eine US Basis sein (wie überall in den Staaten) und fertig…
Von wegen! Plötzlich standen wir an einem checkpoint und ein mit einem M16 bewaffneter Soldat fragte uns höflich aber bestimmt nach oben erwähnter ID … genau die, die wir nicht hatten. 
Dass unser Navi auf die Strecke bestand hat ihn nicht weiter interessiert. Wir mussten ohne weitere Diskussion umdrehen 😀

ID required!

Mittags, aus dem Ocracoke Island Information Center, haben wir ein Hotel Coupon Heft mitgenommen. Darin gab es ein wirklich sehr gutes Angebot für das Comfort Inn University. Da es schon früher Abend war als wir Wilmington erreichten, sind wir gleich dieses Hotel angefahren und bekamen tatsächlich ein Zimmer zu diesem Preis.
Das Zimmer hat zwar eine bescheidene Aussicht aber das ist uns egal. Es war ein langer Tag heute. Verpflegt haben wir uns auf dem Hotelzimmer mit den Resten aus unserer Kühlbox (Sandwiches und Süßkram).

Zu guter Letzt hat uns fast noch der Blitz erschlagen! Mangels Raucherzimmer gingen wir vor die Hoteltür während gerade wieder einer der vorher schon erwähnten Wolkenbrüche wütete. Schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite, beim Ford Händler „Jeff Gordon“ steht ein gigantischer Fahnenmast … genau den hat sich der Blitz ausgesucht. Blitz und Knall kamen absolut gleichzeitig. Luftlinie waren das etwa 100m … Die Zigarette haben wir nicht mehr fertig geraucht. Auch ein paar andere Raucher sind dann lieber wieder ins Hotel gegangen. 😀 

Laut GPS-Logger waren es heute inkl. Fähren und Umweg wegen der Militärsperre 407,88 km.

GPS-Logger

GPS-Logger Ocracoke => Cedar Island

GPS-Logger Hatteras => Ocracoke

GPS-Logger Wartereihen vor der Fähre

Morgen geht es nach Charleston!
Und weil das Wochenende vor der Tür steht, haben wir uns heute noch um ein Zimmer gekümmert. Die Hotels in der Altstadt von Charleston sind verflucht teuer. Meine Versuche ein Schnäppchen über Priceline zu schießen schlugen leider fehl. Vielleicht habe ich einfach zu geizig geboten …  😀
Ein Holiday Inn in Charleston mit Balkon am Zimmer hat es uns dann angetan und wir haben eine Nacht gebucht.

 

Viele Grüße
Joa

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