04.08.2010, bye bye Panhandle

Nach dem Aufstehen wollten wir ins Meer baden gehen. Aber auch hier Grünalgen ohne Ende. Dieses Mal aber gleich so, dass es keine freie Stelle gab, an der man ohne durch die Algen zu waten sauberes Wasser erreicht hätte.
Dafür bekamen wir etwa fünf Meter vom Ufer entfernt eine Delphinshow geboten. Eine ganze Delphinschule hat dort im flachen Wasser kleine Fische zusammengetrieben. Die Fische wollten natürlich nicht gefressen werden und sprangen immer wieder aus dem Wasser. Das waren hunderte. Es sah aus als würde das Wasser dort kochen. Wir haben zwar X Bilder geschossen, es aber nicht geschafft auch nur einmal die Rückenflosse eines Delphins zu erwischen. 🙁

Das Frühstück der Delphine war nach etwa 15 Minuten beendet.

Das Problem mit den Algen reichte uns und wir nahmen die Option das Zimmer um eine Nacht zu verlängern nicht wahr.
Koffer gepackt, ausgecheckt, Auto beladen, an der nächsten Tankstelle vollgetankt und ab zu Dennys frühstücken. Während des Frühstücks gingen wir die Optionen durch.
– Im Panhandle bleiben?
– Nochmal zurück an die Ostküste? Jacksonville? St Augustine? Daytona Beach? Cocoa Beach?
–  Am Golf bleiben aber dann irgendwo in der Gegend zwischen Clearwater und Fort Myers?

Die Wahl fiel auf den Golf. Da es aber ein recht weiter Weg ist, haben wir als erstes Etappenziel die Kleinstadt Perry angepeilt. Falls wir bei Ankunft müde sein sollten, gibt es dort ein günstiges Hampton Inn.
Also TomTom programmiert und weg.

Wir waren keine 10 Minuten unterwegs, als neben uns im Gras einfach so eine SR-71 Blackbird stand.  Die Blackbird war im kalten Krieg DAS Spionageflugzeug der USA. Es erreichte Geschwindigkeiten jenseits von Mach 3 und flog so hoch, dass es von Luftabwehrraketen nicht erreicht werden konnte. Im Zeitalter der Satelliten ist diese Art der Spionage nicht mehr gefragt. 😉
Als wir vor zwei Jahren durch Arizona fuhren, sind wir extra wegen der SR-71 in Tucson in das dortige Militärmuseum gegangen um einmal dieses Flugzeug in Lebensgröße zu sehen. Und jetzt steht das Ding plötzlich einfach so im Grünen neben uns … Da mussten wir natürlich anhalten. Für Technikbegeisterte ein MUSS!

Es stehen dort noch einige andere militärische Flugzeuge und Geräte ausgestellt auf dem Gelände. Unter anderem auch der satellitengestützte Bunkerknacker „MOAB“. Die Abkürzung steht für „Massive Ordnance Air Blast“. Der Spitzname jedoch lautet „Mother Of All Bombs“. Der Spitzname passt irgendwie besser. Das Ding ist riesig. Es hat eine Länge von etwa 10 Metern und sorgt irgendwie alleine durch seine Anwesenheit für Respekt *weia*

Auf Google Earth sind die Ausstellungsstücke übrigens gut zu sehen. Ist uns vorher nur nie aufgefallen …

Obwohl wir dort nicht viel angesehen haben, war ruck-zuck über eine Stunde vergangen. Wegen der langen vor uns liegenden Strecke sind wir dann aufgebrochen ohne noch in die eigentliche Museumshalle zu gehen. Der Eintritt wäre umsonst gewesen. Wir denken nicht, dass wir etwas verpasst haben. An das Militärmuseum in Tucson/Arizona kommt das hier sicher nicht heran.

Fast die gesamte Strecke bis Perry habe ich den Ford fast ausschließlich über die +/- -Taste des Tempomats beschleunigt oder verlangsamt. Es gab immer wieder neben der Straße etwas zu sehen und so wurde es nie langweilig. Verkehr war kaum und so erreichten wir Perry bereits gegen 14:30 Uhr.
Am Hampton Inn angekommen waren wir weder müde noch erschöpft und fanden es wäre dumm jetzt ein Hotel zu nehmen. Wir wollten lieber noch fahren. Wegstrecke die wir morgen schon nicht mehr fahren müssen…
Nächstes angepeiltes Ziel: Homosassa Springs
Ist zwar auch wieder ein gutes Stück. Aber wir können ja jederzeit anhalten. 😉

Keine Ahnung wann wir in Homosassa Springs ankamen. Niemand war müde, niemand war erschöpft.
Also nochmal ein Stück fahren. Nächstes Ziel: Tarpon Springs
Ich war mir fast sicher, dass das unser heutiges Endziel sein würde.

Irgendwo kurz vor Tarpon Springs, in New Port Richey, hatte der Ford Durst. An der Tankstelle habe ich TomTom berechnen lassen wie weit es noch bis Sun City Center ist. Dort haben wir in unseren vorherigen Urlauben immer wieder einmal in dem Comfort Inn gewohnt. Sun City Center liegt direkt am Interstate I75 und ist ein gute Basis für Besuche von Bush Gardens, Tampa, Saint Petersburg oder die Prime Outlets in Ellenton.
Laut TomTom waren es bis Sun City Center noch knapp 90km. Jetzt war es auch schon egal. Programmiert und los. Wir wussten, dass uns ein frisch renoviertes Motel erwartet in dem auf jeden Fall günstige und schöne Zimmer frei sind. Selbst die „Suite“ kostete letztes Jahr dort nur 79,- Dollar/Nacht. Schräg gegenüber ist außerdem gleich ein Dennys. 😀

Nachdem mir TomTom eigentlich schon direkt vor der Haustüre noch einen dicken Streich gespielt hat, was einen Umweg von schlappen 45km zur Folge hatte, sind wir gegen 19:30 Uhr angekommen.
Zum Vorjahrespreis in einer Suite eingecheckt, Koffer nach oben und gleich zu Dennys. Zurück ins Motel und noch schnell den GPS-Logger ausgelesen. Ich habe im Auto nicht den Kilometerzähler beobachtet und daher auf ca. 550km getippt. Weit gefehlt! Laut Logger waren es schlappe 767,26km in über 10 Stunden (inkl. TomTom Ehrenrunde)

Laptop aus und ab ins Bett.

Viele Grüße
Joa

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