01.08.2010, vom Atlantik an den Golf von Mexico

Trotz des herrlichen Betts wieder extrem früh aufgewacht.
Im Zimmerpreis war das Frühstück inbegriffen und das gab es ab 06:00 Uhr. Das Buffet war zwar flächenmässig klein, hatte aber alles was man sich wünschen konnte. Lediglich der Orangensaft war irgendein Sirupkram und nicht geniessbar.
Anschliessend Koffer gepackt und ausgecheckt.
In Jacksonville liegt einer der größten Militärhäfen der USA … Mayport. Das ist der Heimathafen mehrerer Zerstörer, Fregatten sowie des atombetriebenen Flugzeugträgers John F. Kennedy. Übers Internet war leider wenig zu erfahren. Wir wussten also nicht ob der Träger im Hafen liegt oder im Einsatz ist und ob man da überhaupt in die Nähe kommt. Ich wollte so ein Ding schon immer einmal aus der Nähe betrachten.
Wenn man mit Google Earth auf Mayport zoomt, kann man ein paar der Schiffe sehen.


Jeglicher Versuch etwas näher an den Hafen zu gelangen scheiterte immer an schwer bewachten Einfahrten. Jajaja … schon gut, hätte ja sein können. 🙁


In Jacksonville ist noch das US-Hauptwerk von Budweiser. Nach dem Rückschlag mit Mayport wollten wir uns das ansehen. Hingefunden haben wir sofort. Aaaaaaaber: Es war Sonntag und es gab weder eine Führung, noch hatte der Gift Shop geöffnet.

Wir sind trotzdem ein wenig um das Besuchergebäude gezogen und als wir wieder vom Parkplatz fahren wollten, war dieser mit einem automatischen Eisentor versperrt. Kein Rauskommen. Auch mit viel Anlauf und dem schweren Ford Escape hätte uns das Tor vermutlich gebremst.
Na super … ich bin von Gebäudeeingang zu Gebäudeeingang gelaufen, habe auf diverse Sprechanlagen- und Klingelknöpfe gedrückt … Nichts.
Gerade als ich am Überlegen war, ob es das Auto durch das neben dem Tor liegende Blumenbeet schaffen würde, habe ich auf der Einfahrtsseite des Tors eine weitere Sprechanlage entdeckt.
Knopf gedrückt … und tatsächlich, es antwortete jemand. Kurz das Problem geschildert und schon ging das Ausfahrtstor auf. Na bitte … geht doch. Glück gehabt Blumenbeet!
😀

Trotz mehrerer Aufenthalte in Florida waren wir noch nie in der Hauptstadt des Bundesstaats. In Tallahassee. Das war jetzt unser Ziel. TomTom programmiert und los.

Tallahassee machte auf uns eher einen verschlafenen Eindruck. Die Altstadt hat wirklich noch schöne alte Häuser und alles sieht mit den Bäumen klasse aus. Das Klima ist um diese Jahreszeit auch lange nicht so krass wie direkt am Golf oder am Atlantik. Wenn man nur das flache Südflorida kennt, ist man überrascht wie hügelig es dort ist.

Tallahassee ist in meinen Augen ein typischer Fall von „muss man mal gesehen haben. Aber einmal reicht“.

Wir haben uns in einem Walmart Supercenter mit kleinen Snacks versorgt, den altbewährten Autoatlas geöffnet und nachgesehen wie wir am Besten an den Golf von Mexico kommen. Das erste was irgendwie zumindest nach kleiner Kleinstadt aussah war „Carabelle“. TomTom hat uns hingeführt.
So richtig ansprechend fanden wir es da aber nicht. Also fuhren wir auf dem Highway 98 weiter westwärts. Zuerst bis Eastpoint, dann bis Apalachicola, Port St Joe, Mexico Beach, Panama City bis wir schliesslich in Panama City Beach ankamen.
Dieser Highway geht sehr oft direkt an der Küste entlang und es ist herrlich dort zu fahren. Allerdings sieht die Gegend von Carabelle bis etwa Port St Joe echt übel aus. Viele verfallene oder zumindest stark heruntergekommene Häuser, beinahe an jedem dritten steht „for sale“. Sieht fast so aus als ob die meisten ehemaligen Bewohner die Gegend schon vor ein paar Jahren verlassen haben.

Ein paar Meilen vor Panama City konnte man den täglichen Platzregen schon erahnen. Direkt hinter der Stadtgrenze hat er uns dann auch erwischt.

Der Regen war so heftig, dass der Verkehr zum Erliegen kann. Null Sicht. Wir haben die 15 Minuten auf einem Parkplatz ausgesessen.

Irgendwoher hatten wir ein Roomsaver Coupon Heft. Das einzige Hotel in diesem Heft in Panama City Beach war das „Sandpiper Beacon Beach Resort“. Das haben wir gleich angesteuert. Als wir dort ankamen war da die totale Hölle los. Verkehrs-Chaos am Checkin, Menschenschlangen, etc. Keine Ahnung ob es da etwas umsonst gab …
Auf jeden Fall haben wir dieses Hotel sofort einstimmig abgelehnt. Etwas weiter wieder zurück auf der Front Beach Road lag das Hotel „The Palmetto Inn and Suites“. Auf der Leuchtreklame war zu lesen, dass es das neueste Front Beach Hotel in der Gegend ist. Alle Zimmer im Hauptgebäude sind Oceanfront Zimmer. Genau das was wir wollten.
Also rein, mit wenig Hoffnung nach einem freien Zimmer gefragt … und eins im 4. Stock bekommen! Wir haben es uns freigehalten am nächsten Tag um einen weiteren Tag zu verlängern.
Rauf aufs Zimmer, Koffer abgestellt und raus auf den Balkon. Der Anblick hat uns für die lange Fahrt reichlich entschädigt. Das Zimmer war wirklich schön und hatte sogar einen richtig großen Kühlschrank in dem wir alles untergebracht haben. Man hat deutlich gemerkt, dass das Hotel neu ist.

Wir sind dann nochmals los und haben uns bei Subways dicke Sandwiches besorgt. 1-Foot, Italian, toasted, mit reichlich Beilagen. Danach direkt an den Strand gegangen. Wassertemperatur irgendwo jenseits der 30°C, weißer Puderzuckersand und kaum Menschen… Wir konnten das leider nicht lange geniessen weil vom Inland her, hinter unserem Hotel, ein dickes Gewitter aufzog.

Den Tag haben wir mit gekühlten Getränken bei der Gewitter-Lightshow auf unserem Balkon ausklingen lassen.

Keine Ahnung wann wir ins Bett gegangen sind. Spät war es sicher nicht. War wieder eine lange aber schöne Fahrt. Laut GPS-Logger sind wir in 10h und 7Min 623,31 km gefahren. Unglaublich ….  😉

Viele Grüße
Joa

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